Interview mit Fantasy-Selfpublisher Neo Helm

Den Autor Neo Helm kenne ich ursprünglich als Kollegen aus dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Bei seinem Fantasy-Debüt durfte ich ihn als Lektorin begleiten. Netterweise beantwortet er ein paar Fragen zu seinem Schreiben und Veröffentlichen.

Bestimmt schwierig bei einer mehrbändigen Reihe, aber: Hast du einen Elevator-Pitch zu deinen Halbgott-Romanen?

Ich habe mehrere Pitches formuliert, auf die ich je nach Anlass zurückgreifen will. Den wichtigsten Pitch, den Elevator-Pitch, habe ich früh auf Social Media gepostet. Er besteht aus einem Dreier-Schritt mit Steigerung und stellt drei Charaktere vor:

„Ein Novize, der nicht weiß, dass er magische Kräfte hat. Eine Magd, die eine Amazone sein will. Ein gefallener Unsterblicher, der nach alter Größe strebt und auf Rache sinnt.“

Halbgott ist dein Debüt und du hast direkt eine Trilogie erarbeitet. Wie hast du die Bände konzipiert und beim Schreiben den Überblick behalten?

Interview mit Selfpublisherin J. A. Kunz – Nayo

J. A. Kunz hat 2023 die Young-Adult-Reihe „Nayo“ veröffentlicht. Ich durfte sie lesen, weil ich Julie sowie ihre Protagonist*innen Sally und Fireball ein Stück des Weges als Lektorin begleiten konnte. Netterweise beantwortet sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und dem Veröffentlichen als Selfpublisherin.

Für alle, die sich mit Belletristik-Genres nicht so gut auskennen: Wie definiert sich Young Adult?

Im Young Adult Genre sind die Protagonisten etwa 16 Jahre alt und beschäftigen sich mit Fragen wie: Wer will ich sein und wo ist mein Platz in dieser Welt? In der Regel hat der Hauptcharakter der Story keine Eltern beziehungsweise ist auf sich alleingestellt, muss sich also in der Erwachsenenwelt behaupten. Außerdem hat der oder die Protagonistin zum ersten Mal Sex – die Tür wird für die Leser von YA-Geschichten aber zugemacht, Liebesszenen also nur angedeutet.

Autorin Henrike Jütting – Münsterkrimis

Henrike Jütting bringt seit 2017 frischen Wind in die Münsteraner Krimi-Szene. Mit ihrer Polizeiermittlerin Katharina Klein hat sie eine sympathische Figur geschaffen, die gemeinsam mit ihren Kolleg*innen immer neue spannende Fälle löst. Ich freue mich, dass sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Dein neuer Krimi (“Mord im Kreuzviertel“) ist gerade erschienen. Kommen dir die Ideen für deine Handlungsorte beim Schreiben? Oder hast du in einen Stadtplan geschaut und überlegt, wo Münster noch unbefleckt von Krimi-Blut ist?

 

Vom Frieden – Anthologie-Herausgebende erzählen

2023 feiern Münster und Osnabrück das Jubiläum des Westfälischen Friedens – gerade in unserer Zeit ein wichtiges Thema. Was liegt für Schreibende da näher, als sich auch in Texten mit diesem Thema auseinanderzusetzen?

Die Regionalgruppe Münsterland des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) hat um Einsendungen für eine Anthologie gebeten. Im April 2023 ist diese nun erschienen.

Ich freue mich, dass die drei Herausgebenden ein paar Fragen zu diesem spannenden Buchprojekt beantwortet haben!

Autor Paul Schüler – Thriller 1942

Paul Schüler lebt derzeit als Lehrer in Mexiko-Stadt. Vor einiger Zeit haben wir uns in einer Schreibwerkstatt in Münster kennengelernt. Dort bekam ich einen Einblick in den Prolog seines aktuellen Romans – der inzwischen bei aufbau erschienen und für als Debüt für den Glauser nominiert ist.

Ich freue mich, dass er ein paar Fragen zu seinem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Herzlichen Glückwünsch zu deiner Nominierung zum Glauser! Wie hast du davon erfahren und hat das schon Auswirkungen auf dein Schreiben oder Marketing rund um deinen Roman?

Vielen lieben Dank. Ich habe schlicht eine ganz sachliche Mail von meinem Verlag erhalten, in der ich über die Nominierung informiert wurde. Es ist schon alles ein bisschen irreal. Da ich zur Zeit in Mexiko lebe, kann ich leider nicht selbst zur Gala gehen, aber der Verlagsleiter wird mich vertreten. Eine spannende Geschichte! Hier aus der Ferne bekomme ich ja kaum mit, was in den Buchhandlungen los ist. Und die Nominierung kam auch völlig überraschend. Eine große Ehre, gerade weil die Jury aus Autor*innen besteht.

Autorin Inka Overbeck – Münster Krimi Kids

Inka Overbeck habe ich bei Schreibkursen im schönen Schreibraum Münster meiner Kollegin Eva-Maria Lerche kennengelernt. Inzwischen ist ihr Kinderkrimi-Debüt (Münster Krimi Kids) beim Coppenrath Verlag erschienen und sie schreibt fleißig an den Folgebänden.

Ich freue mich, dass sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Bei mir hast du eine Schreibwerkstatt zum Thema Selbstlektorat besucht. Du hast auch am Schreibmarathon im Schreibraum teilgenommen. Inwiefern helfen dir solche Kurse beim Schreiben – würdest du das generell auch anderen Schreibenden empfehlen?

Auf jeden Fall! Das Schreiben ist ja oft eine recht „einsame“ Tätigkeit. In den Schreibkursen gibt es wertvolle und praxisnahe Tipps, neue Sichtweisen, interessante Begegnungen mit Menschen, die die eigene Schreibbegeisterung teilen. Es findet ein Austausch statt. Der eigene Text wird vielleicht erstmalig in einer „geschützten“ Öffentlichkeit präsentiert. Das ist unglaublich spannend und eine große Bereicherung.

Tempest – Interview mit Gabi Neumayer

Die Autorin Gabi Neumayer hat mir ein paar Fragen zum „Tempest“ beantwortet, dem Newsletter rund ums professionelle Schreiben für Autorinnen und Autoren. Ich freue mich sehr!

Seit wann gibt es den Tempest?

Der Tempest wurde 1996 gegründet, von Ramona und Thomas Roth-Berghofer und Stefanie Pappon. In Dortmund auf einer Science-Fiction-Convention im selben Jahr habe ich Ramona und Thomas und den Tempest – damals noch als Print-Zeitschrift – kennengelernt, war begeistert und von da an dabei. Da Thomas schon damals sehr Internet-affin war, wurde der Tempest kurz vor der Jahrtausendwende zum Online-Newsletter. Ich hatte damals ja so meine Zweifel, ob das funktionieren könnte, in diesem neuartigen Medium 😉

autorenforum-Newsletter-Banner-Gabi-NeumayerWas ist euer Anliegen heute mit einem monatlichen Schreibnewsletter?

Unser Anliegen ist nach wie vor, all denen praktische Hilfen, Schreibkurse und Profitipps zum Schreiben, zum Veröffentlichen und zu anderen Themen des AutorInnenlebens zu vermitteln, die professionell schreiben möchten.

Welche Rubriken haben sich im Laufe der Jahre etabliert, welche sind beendet, welche aktuell dazugekommen?

Katja Angenent: Autorin aus Leidenschaft – und aus dem Münsterland

Katja Angenent ist eine liebe Netzwerkkollegin, mit der ich gerne für verschiedene Projekte zusammenarbeite, zum Beispiel bei den Textperimenten im Kreativ-Haus im Frühling und bei verschiedenen Kursen in Eva-Maria Lerches Schreibraum im November. Katja gibt jedoch nicht nur Schreibworkshops, hauptsächlich schreibt sie selbst, lebt als freiberufliche Autorin in Münster. Das Münsterland ist immer wieder Thema in ihren Geschichten. Vor ein paar Wochen ist nun ihr Fantasy-Krimi „Die Elfe vom Veitner Moor“ erschienen. Dazu durfte ich ihr einige Fragen stellen:

Liebe Katja, im Nachwort zur Elfe vom Veitner Moor verrätst du ein bisschen von der Entstehungsgeschichte dieses Romans. Für alle, die das Buch – noch – nicht kennen: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Dazu hat mich tatsächlich das Venner Moor bei dir um die Ecke inspiriert. Ich spazierte eines spätherbstlichen Tages durch das kleine Moor und sagte zu meinem Mann: Da vorne könnte doch supergut eine Leiche liegen. Er meinte, eine Tote im Moor habe es doch schon häufig genug gegeben, worauf ich aus der Toten kurzerhand eine tote Elfe machte. Den Mordfall verlegte ich aus dem Hier und Jetzt in die Fantasywelt von Das Schwarze Auge (DSA), Deutschlands größtem Pen-and-Paper-Rollenspiel. Die Idee gefiel uns beiden so gut, dass wir den Spaziergang sogar noch verlängerten, um weitere Überlegungen zur Geschichte anzustellen. Dass aus der anfänglichen Gedankenspinnerei dann tatsächlich ein Roman wurde, ist etwas, das mir heute fast wie ein Wunder erscheint. Aber manchmal passt es einfach, und eine Anfangsidee lässt einen nicht mehr los …

War dir von Anfang an klar, an welchen Verlag du dich mit diesem Manuskript wendest?

Alice Grünfelder übers Schreiben

Es sind besondere Zeiten, um in Taiwan an einem Roman zu schreiben. Alice Grünfelder, Autorin aus Zürich, erfährt das gerade. Denn ihren seit längerem geplanten Aufenthalt hat sie während des Ausbruchs der Corona-Krise in Asien angetreten. Sie beantwortet netterweise ein paar Fragen.

Alice Grünfelder schreibt in Taiwan, hier DulanLiebe Alice, was kannst du uns über dein aktuelles Schreibprojekt verraten?

Es geht wie so oft in meinen Texten um blinde Flecken in der Gesellschaft und (Zeit-)Geschichte, dieses Mal um Chinesen, die während des Ersten Weltkriegs in Europa waren.

Wie schaffst du es generell, die riesige Informationsflut beim Recherchieren zu kanalisieren? Dass du dich nicht immer tiefer darin verlierst, immer mehr Material ansammelst, sondern die passenden Spuren verfolgst und zu Charakteren und einer Romanhandlung verdichtest?

Märchen-Umschreibungen von Nina Bodenlosz

Im Texttreff, dem Netzwerk wortstarker Frauen, ist das gegenseitige Bewichteln mit Blogbeiträgen eine gute Tradition. Meine liebe Kollegin Nina Bodenlosz hat mir Fragen rund um ihre Märchen-Umschreibungen beantwortet. Ihr aktuelles Buch, “Dornröschen, wir müssen reden”, habe ich auch Ende 2018 als Weihnachtsgeschenk empfohlen – umso mehr freue ich mich, dass sie uns nun einen Blick hinter die Kulissen ihrer Umschreibungen gewährt:

Seit wann schreibst du Geschichten rund um Märchen? Wie ist es dazu gekommen?

Katarina-Pollner-fotografiert-von-Ruth-FrobeenDas Spiel mit bekannten Motiven und Figuren fasziniert mich schon längere Zeit. Regelmäßig befasse ich mich mit Märchenumschreibungen seit ein paar Jahren. Ich hatte mit einer Runde Autorinnen die Vereinbarung, jede Woche einen (kurzen) Text zu schreiben und den anderen zu schicken. Niemand war verpflichtet, alle sogenannten Montagstexte zu lesen oder zu kommentieren. Die Verabredung sollte lediglich als Motivationsschub dienen. Tatsächlich schrieb ich viel in diesem Jahr, auch wenn das Schreiben schwierig wurde oder viele andere Dinge zu tun waren. Auf der Suche nach wöchentlichen Themen kam ich aufs Märchen. Mit Leichtigkeit und Vergnügen schrieb ich etliche Märchen um – verdrehte die Handlung, änderte die Hauptfigur oder setzte einen neuen Rahmen. Und je mehr Märchen ich mir vornahm, desto mehr faszinierte mich diese Arbeit.