Rückblick – Lektorate 2024

Dieses Jahr gab es wieder eine Reihe spannender Projekte, von denen ich hier einige zeigen kann:

Cover des Buches von Adam Silvera. Infinity Reaper.“Infinity Reaper” von Adam Silvera. Der zweite Band der Infinity-Reihe im Arctis Verlag. Übersetzt von Hanna Fliedner und Christopher Bischof. Die Reihe spielt im New York der Gegenwart, allerdings gibt es Menschen, die mit magischen Kräften geboren werden, und Menschen, die sich diese gewaltsam aus dem Blut magischer Kreaturen aneignen. Die Brüder Brighton und Emil müssen um ihr Leben kämpfen, dafür tief in die Vergangenheit eintauchen, und gleichzeitig den Frieden in der Stadt sowie unter den Spellwalkern retten.

Selfpublisherin Lara Eliasch über Mileans Erben

Lara Eliasch hat mit der Romanreihe „Mileans Erben“ eine großartige Fantasy-Welt geschaffen. Im Interview beantwortet sie netterweise ein paar Fragen zum Schreiben und Veröffentlichen.

Bei mehreren Bänden ist es schwierig, aber worum geht es im Kern deiner Geschichte?

Im Großen und Ganzen geht es in „Mileans Erben“ um die Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung – und das auf den unterschiedlichsten Ebenen: die Suche nach Autonomie einer Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden; die Frage, inwieweit man bereit ist, seine eigene Freiheit einzuschränken, wenn es um das Wohl anderer geht; oder auch das Streben nach Unabhängigkeit eines ganzen Landes von seinen Unterdrückern.

Konkret stehen hier die anfangs 16-jährige Yola und ihre beiden besten Freunde Arodon und Zeph im Mittelpunkt, die auf diese Fragen ganz unterschiedliche Antworten haben und sich dabei vielleicht auch mal auf gegensätzlichen Lagern wiederfinden 😊.

Die klassische Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Spielbuch: Herausforderung beim Schreiben und Lektorieren

Dieses Jahr durfte ich ein ganz besonderes Projekt als Lektorin begleiten: ein Spielbuch. Darunter versteht man Geschichten, bei denen die Lesenden selbst die Entscheidung treffen, wie es weitergeht. Soll die Figur dies tun oder jenes? Etwas sagen oder schweigen? Nach links gehen oder zurücklaufen? Je nach Entscheidung endet die Geschichte schnell – meistens unglücklich für die Hauptfigur – oder dauert länger; bis zum glücklichen ende.

Jamie Jungblut hat mit “Das Spiel der Schicksalsfäden” ein solches Spielbuch geschrieben. Dazu hat sie mir netterweise einige Fragen beantwortet.

Der berühmte Elevator-Pitch: Worum geht es in der Geschichte?

Das Fantasy-Buch handelt von der elitären Familie Goldenthal, die ihren Reichtum und Einfluss mithilfe von übernatürlichen Ritualen erlangt hat. Eines Tages scheitert eine der Zeremonien und nun trachtet eine mächtige, uralte Kreatur den Goldenthals nach dem Leben. Lorenz, der junge Erbe der Familie, und seine Kindheitsfreundin Thea müssen sich beeilen und die düsteren Geheimnisse der Familie aufdecken, wenn sie sich nicht im tödlichen Netz der Schicksalsfäden verlieren wollen.

Die klassische Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Autorin Petra Hucke im Gespräch

Petra Hucke kenne ich als Kollegin aus dem Texttreff, dem Netzwerk wortstarker Frauen. Nun durfte ich für sie ihren aktuellen Roman „Sie tanzt am liebsten barfuß“ lektorieren. Und netterweise hat sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und ihren Veröffentlichungen beantwortet.

Der berühmte Elevator-Pitch: Worum geht es in der Geschichte?

Darum, dass wir alle ein wenig mehr Magie in unserem Leben gebrauchen können! Auf der Kanalinsel Guernsey gibt es eine Steinstatue in Form einer alten Frau, die ein paar magische Kräfte hat und meiner schüchternen Hauptfigur Gillian Granger unbemerkt unter die Arme greifen kann. Wir befinden uns übrigens im Jahr 1922, und der Erste Weltkrieg hat auch in Gillians Familie Wunden hinterlassen.

Als Erzählerin, die im Hintergrund alle Fäden zusammenhält, hast du die erwähnte Steinfigur eingeführt. Wie war das, auf diese Weise zu erzählen?

Rückblick – Lektorate 2023

Auch 2023 gab es wieder eine Reihe von spannenden Projekten.

Cover-Infinity-Son-ArctisIm Februar erschien vom amerikanischen Besteller-Autor Adam Silvera der erste Band einer neuen Reihe im Arctis Verlag.

Aus der Verlagsbeschreibung:

Bestsellerautor Adam Silvera (›Am Ende sterben wir sowieso‹) mit einem fantastischen Superhelden-Abenteuer.

WER WIRD EWIG LEBEN, UND WER BEI DEM VERSUCH STERBEN?

Aufgewachsen in New York, haben die Zwillingsbrüder Emil und Brighton die Spellwalker immer vergöttert – eine Gruppe cooler Actionhelden, die sich geschworen hat, die Welt von den Specter zu befreien. Während die Celestials und andere Himmlische mit magischen Kräften geboren werden, stehlen die Specter gewaltsam die Essenz seltener magischer Kreaturen wie Phönixe. Brighton wünscht sich, er hätte die Macht, sich dem Kampf seiner Helden anschließen zu können. Emil hingegen will nur, dass die Kämpfe endlich aufhören. Nach einem Protest kommt es zu einer Schlägerei, und Emil erkennt seine eigene magische Kraft – eine, die ihn in den Mittelpunkt des Konflikts stellt und zu jenem heldenhaften Himmlischen macht, der Brighton immer sein wollte …

 

Schreibwettbewerbe 2024

Schreibt ihr lieber kürzere Geschichten oder fangt gerade an, über Veröffentlichungen nachzudenken? Dann können literarische Ausschreibungen etwas für euch sein.

Es gibt Anthologieprojekte, bei denen Verlage, Autor*innengruppen oder regional Aktive zu bestimmten Themen Texte sammeln. Wer sich hieran beteiligt, erhält oft kein Honorar oder ein geringes anteiliges, kommt aber mit Engagierten in Kontakt, kann Lesungserfahrungen sammeln und erste Veröffentlichungen.

Bei Stipendien gibt es zum Beispiel Werks- oder Residenzstipendien. Häufig wird für eine Bewerbung hier eine eigenständige Veröffentlichung in einem (Publikums-)Verlag gefordert, jedoch nicht bei allen. Residenzstipendien verlangen wochen- oder monatelange Aufenthalte am Ausschreibungsort, oft verknüpft mit Kursen oder Lesungen, zu denen man verpflichtet ist. Für nebenberuflich Schreibende oder welche mit Familie nahezu unmöglich zu realisieren. Werksstipendien dagegen unterstützen den Schreibprozess mit einem monatlichen Betrag, der einen von anderen Verpflichtungen befreit; häufig ist damit auch ein Mentoringprogramm verknüpft.

Literaturzeitschriften honorieren Beiträge manchmal finanziell, häufig jedoch nicht. Sie kämpfen allerdings auch oft damit, dass sie zwar viele Interessierte haben, die dort Geschichten veröffentlichen möchten, jedoch wenige Unterstützende, die Zeitschriften abonnieren. Schaut euch auf jeden Fall mal auf dem Gebiet um und kauft auch Literaturzeitschriften, damit sie uns lange erhalten bleiben! Eine schöne Übersicht gibt es zum Beispiel bei

Interview mit Fantasy-Selfpublisher Neo Helm

Den Autor Neo Helm kenne ich ursprünglich als Kollegen aus dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Bei seinem Fantasy-Debüt durfte ich ihn als Lektorin begleiten. Netterweise beantwortet er ein paar Fragen zu seinem Schreiben und Veröffentlichen.

Bestimmt schwierig bei einer mehrbändigen Reihe, aber: Hast du einen Elevator-Pitch zu deinen Halbgott-Romanen?

Ich habe mehrere Pitches formuliert, auf die ich je nach Anlass zurückgreifen will. Den wichtigsten Pitch, den Elevator-Pitch, habe ich früh auf Social Media gepostet. Er besteht aus einem Dreier-Schritt mit Steigerung und stellt drei Charaktere vor:

„Ein Novize, der nicht weiß, dass er magische Kräfte hat. Eine Magd, die eine Amazone sein will. Ein gefallener Unsterblicher, der nach alter Größe strebt und auf Rache sinnt.“

Halbgott ist dein Debüt und du hast direkt eine Trilogie erarbeitet. Wie hast du die Bände konzipiert und beim Schreiben den Überblick behalten?

Podcasts rund ums Kreative Schreiben

Podcasts sind eine aktuelle und für mich gute Möglichkeit, zwischendurch Informationen rund ums Kreative Schreiben aufzunehmen. Deshalb hier nun ein paar Tipps zu Gesprächsrunden, die ich gerne höre:

  • Im Ende 2023 neu eröffneten Podcast spricht Autor Marc-Uwe Kling mit Gästen über Schreiben und Schreddern. Das Besondere an diesem Format: Er und seine Gesprächspartner*in stellen jeweils die Werke des/der anderen vor – egal, ob Geschichte, Lied oder Comic.
  • In Meine schlimmste Lesung spricht Autor Ivar Leon Menger genau über dieses Thema mit Gästen.
  • Schreibwerkstätten-Leiter Andreas Schuster von Schreiben und Leben hat schon weit über 100 Interviews mit Schreibenden und Expert*innen zu verschiedenen Themen rund ums Schreiben und Veröffentlichen aufgenommen. Mit mir hat er zum Thema Veröffentlichen in Literaturzeitschriften gesprochen.