Meine Bürokollegen sind alle kreativ: sie schreinern und fotografieren, sie bearbeiten die Bilder anderer und drehen Filme – und sie zeichnen. Ich selbst kann nicht schreinern, lasse Fotos von anderen machen, die dann hoffentlich nicht mehr überarbeitet werden müssen, brauche keine Filme – und vom Zeichnen halte ich mich fern. Ich schreibe. Das ist
manchmal ein wenig einsam und manchmal ein wenig langweilig. Doch wozu hat man gute Netzwerke? So wie meines aus der Bürogemeinschaft oder aus Schreibgruppen oder beruflichen Netzwerken wie dem Texttreff oder dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren? Um aus den unterschiedlichen Ideen und Herangehensweisen etwas Neues zu schaffen. Deshalb habe ich mit meinem Bürokollegen Volker Konrad eine Literatur-Postkarte erschaffen: Ich habe den Text geschrieben, er hat sie gestaltet. Und jetzt freuen wir uns beide über das Ergebnis.
Schreiben zu abstrakten Bildern
Der Text ist übrigens in meiner allerersten Schreibwerkstatt entstanden. Dort haben wir zu abstrakten Bildern geschrieben – Ecco-Karten, die eigentlich für psyhologische Zwecke gedacht sind. Das ist nicht für alle etwas, habe ich festgestellt, aber einige – und ich! – sehen darin immer wieder neue Geschichten, die nur noch aufgeschrieben werden wollen.
Die Giraffe blickt aus dem Fenster.
Sie fährt zum ersten Mal mit dem Zug.
Die Sonne geht unter; draußen verschwimmen Wiesen und Waldrand zu einer gelbgrauen Fläche.
Der Rucksack drückt auf den Schultern.
Sie hätte das tote Nashorn doch zu Hause lassen sollen.
Solche Kürzesttexte werden ganz unterschiedlich genannt: Makro-Fiktion, Micro-Fiction, Flash Fiction, Blitzgeschichte, Postkartenkrimi, … Für mich ist die Beschränkung auf einen begrenzten Raum eine gute Übung, gezielt zu kürzen und auf jedes Wort zu achten.
Welche Kooperationen mögt ihr am liebsten? Habt ihr schon mal mit anderen zusammen – Kürztestgeschichten – geschrieben? Erzählt gerne in den Kommentaren davon!
3 thoughts on “Schneller zum Zug kommen – netzwerken”