Vogel mit Rucksack – über abstrakte Bilder schreiben

Der Rucksack drückte ihm hart in den Rücken, bei jedem Schritt quollen einige der Kieselsteine heraus. Zwischen verwitterten Baumstämmen und Efeugeflecht war die Lichtung noch immer nicht zu erkennen. Sollte die Hexe nicht zu Hause sein, würde der Vogel wenigstens den Rückweg leicht finden.

So weit zu meinen Hänsel-und-Gretel-Assoziationen beim Anblick einer der Ecco-Karten aus dem OH-Verlag. Diese abstrakten Bildkarten benutze ich gerne in Schreibwerkstätten – mal schreiben alle über dasselbe Motiv, mal sucht sich jeder das Bild aus, das ihn spontan am meisten anspricht.

Durch so ein abstraktes Bild ist auch der Text entstanden, der inzwischen eine Postkarte ziert, die Volker Konrad illustriert hat.

Solche Miniaturgeschichten findet man unter ganz verschiedenen Bezeichnungen:

  • Kürzestgeschichten
  • Prosa-Miniatur
  • Flash Fiction
  • Postkartenkrimis (wenn es Krimis sind und sie auf eine Postkarte passen …)
  • Microfiction
  • Nanofiction
  • Smoke-Long-Fiction (weil es so lange dauert, sie zu lesen, wie eine Zigarette zu rauchen)

In meinen Schreibwerkstätten entstehen immer wieder solche Prosa-Miniaturen. In einer Artikel-Reihe im Tempest (Newsletter für Schreibende) habe ich spielerische Impulse beschrieben, durch die wunderbare Kürzestgeschichten geschaffen werden können. Auch im Blog habe ich bereits eine Reihe Schreibspiele vorgestellt, so auch die Fische-Gefühle-Bilder von Mies van Hout.

Gerade für Gruppenexperimente eigenen sich auch lyrische Formen, zum Beispiel:

  • Elfchen
  • Haiku
  • Schneeballgedicht
  • Limerick
  • Knickzettel-Texte

Inspirierende Bücher zu dem Thema sind:

Welche Art von Kürzesttext schreibt ihr gerne? Erzählt doch in den Kommentaren davon!

3 thoughts on “Vogel mit Rucksack – über abstrakte Bilder schreiben

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