Anthologie der Frankfurter Schreibgruppe Schreibzeit

Als Schreibgruppe eine gemeinsame Anthologie herausgeben? Sicherlich eine spannende und intensive Reise. Netterweise hat die Frankfurter Schreibzeit-Gruppe von Anne Chavez, HaRu Neidhardt, Thomas Ormond und Katharina Wolff ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und ihren Veröffentlichungen beantwortet.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Auswahl eurer Texte als Anthologie herauszugeben?

In der Schreibgruppe schreiben wir Texte zu spontan gefundenen Stichworten. Die Geschichten, die dabei entstehen, haben – wie wir finden – manchmal durchaus Potenzial, aber die Ausarbeitung, Überarbeitung geht im Alltag unter. Sie werden einfach nicht fertig. Ein Buch zu machen, führt dazu, dass wir uns intensiver mit den Geschichten beschäftigen und sie ordentlich überarbeiten.

Wie habt ihr die Auswahl und Zusammenstellung der Geschichten organisiert?

Das war ein langer und intensiver Diskussionsprozess.

Phantastik-Autorin Julie Constantin über ihr Mysteriöses Sammelsurium

Julie Constantin habe ich vor einigen Jahren in einer Kurzgeschichten-Werkstatt am Nordkolleg Rendsburg kennengelernt. Übrigens ein toller Ort mit wunderschönem Garten zum Schreiben und Lernen.

Bei ihrem Band „Das mysteriöse Sammelsurium. 13 phantastische Kurzgeschichten“ durfte ich sie dann als Lektorin begleiten. Netterweise hat sie ein paar Fragen zum Schreiben und Veröffentlichen beantwortet.

Der Titel deiner Sammlung hat mich sofort fasziniert. Besondere Worte wie „Sammelsurium“ mag ich sehr gerne. Um was für eine Art von Phantastik geht es?

Es ist sehr gemischt, weshalb ich es auch „Sammelsurium“ genannt habe. Zwei Steampunk-Geschichten sind dabei, andere gehen mehr ins typische Fantasy-Genre, z. B. dreht sich eine um eine Keks-Hexe, die nur Kekse hexen kann und in einer anderen unterhält sich jemand mit dem Tod. Ansonsten treiben sich unter anderem Drachen, Geister und Figuren wie Rotkäppchen oder die Baba Yaga in den Geschichten herum. Die Storys sind immer phantastisch, aber eben nicht alle aus einem Genre – ein phantastischer Kessel Buntes sozusagen.

Du hast mehrere Geschichten in einem Band versammelt. Wie bist du an die Auswahl und Strukturierung herangegangen?

Fantasy-Autorin Janne Birk über ihr Debüt

Janne Birk habe ich beim Lektorat ihres Fantasy-Debüts „Der Ruf des Eises“ kennengelernt. Netterweise hat sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und ihren Veröffentlichungen beantwortet.

Der berühmte Elevator-Pitch: Worum geht es in der Geschichte?

Es geht darum, wie aus Entfremdung Konflikte entstehen, in denen das eigentliche Übel aus dem Blick gerät – und um die Kraft von Freundschaft.

Die klassische Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Mich haben zwei Dinge dazu inspiriert.

Zum einen war es das Schwinden der Gletscher in den Schweizer Alpen. Ich bin mit dem Anblick dieser Naturgewalt aufgewachsen. Als Kind dachte ich, sie halten für die Ewigkeit. Irgendwann kam das böse Erwachen. Wie bei vielen Naturphänomenen, die man jahrelang beobachtet. Daraus entstand die Frage: Was wäre, wenn man das Eis zurückrufen könnte?

Zum zweiten habe ich als Historikerin gelernt, wie wichtig verlässliche Quellen sind. Unsere ganze Geschichte basiert darauf. Was also wäre, wenn alle Quellen vernichtet würden?

Selfpublisherin Lara Eliasch über Mileans Erben

Lara Eliasch hat mit der Romanreihe „Mileans Erben“ eine großartige Fantasy-Welt geschaffen. Im Interview beantwortet sie netterweise ein paar Fragen zum Schreiben und Veröffentlichen.

Bei mehreren Bänden ist es schwierig, aber worum geht es im Kern deiner Geschichte?

Im Großen und Ganzen geht es in „Mileans Erben“ um die Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung – und das auf den unterschiedlichsten Ebenen: die Suche nach Autonomie einer Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden; die Frage, inwieweit man bereit ist, seine eigene Freiheit einzuschränken, wenn es um das Wohl anderer geht; oder auch das Streben nach Unabhängigkeit eines ganzen Landes von seinen Unterdrückern.

Konkret stehen hier die anfangs 16-jährige Yola und ihre beiden besten Freunde Arodon und Zeph im Mittelpunkt, die auf diese Fragen ganz unterschiedliche Antworten haben und sich dabei vielleicht auch mal auf gegensätzlichen Lagern wiederfinden 😊.

Die klassische Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Autorin Petra Hucke im Gespräch

Petra Hucke kenne ich als Kollegin aus dem Texttreff, dem Netzwerk wortstarker Frauen. Nun durfte ich für sie ihren aktuellen Roman „Sie tanzt am liebsten barfuß“ lektorieren. Und netterweise hat sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und ihren Veröffentlichungen beantwortet.

Der berühmte Elevator-Pitch: Worum geht es in der Geschichte?

Darum, dass wir alle ein wenig mehr Magie in unserem Leben gebrauchen können! Auf der Kanalinsel Guernsey gibt es eine Steinstatue in Form einer alten Frau, die ein paar magische Kräfte hat und meiner schüchternen Hauptfigur Gillian Granger unbemerkt unter die Arme greifen kann. Wir befinden uns übrigens im Jahr 1922, und der Erste Weltkrieg hat auch in Gillians Familie Wunden hinterlassen.

Als Erzählerin, die im Hintergrund alle Fäden zusammenhält, hast du die erwähnte Steinfigur eingeführt. Wie war das, auf diese Weise zu erzählen?

Interview mit Fantasy-Selfpublisher Neo Helm

Den Autor Neo Helm kenne ich ursprünglich als Kollegen aus dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Bei seinem Fantasy-Debüt durfte ich ihn als Lektorin begleiten. Netterweise beantwortet er ein paar Fragen zu seinem Schreiben und Veröffentlichen.

Bestimmt schwierig bei einer mehrbändigen Reihe, aber: Hast du einen Elevator-Pitch zu deinen Halbgott-Romanen?

Ich habe mehrere Pitches formuliert, auf die ich je nach Anlass zurückgreifen will. Den wichtigsten Pitch, den Elevator-Pitch, habe ich früh auf Social Media gepostet. Er besteht aus einem Dreier-Schritt mit Steigerung und stellt drei Charaktere vor:

„Ein Novize, der nicht weiß, dass er magische Kräfte hat. Eine Magd, die eine Amazone sein will. Ein gefallener Unsterblicher, der nach alter Größe strebt und auf Rache sinnt.“

Halbgott ist dein Debüt und du hast direkt eine Trilogie erarbeitet. Wie hast du die Bände konzipiert und beim Schreiben den Überblick behalten?

Interview mit Selfpublisherin J. A. Kunz – Nayo

J. A. Kunz hat 2023 die Young-Adult-Reihe „Nayo“ veröffentlicht. Ich durfte sie lesen, weil ich Julie sowie ihre Protagonist*innen Sally und Fireball ein Stück des Weges als Lektorin begleiten konnte. Netterweise beantwortet sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und dem Veröffentlichen als Selfpublisherin.

Für alle, die sich mit Belletristik-Genres nicht so gut auskennen: Wie definiert sich Young Adult?

Im Young Adult Genre sind die Protagonisten etwa 16 Jahre alt und beschäftigen sich mit Fragen wie: Wer will ich sein und wo ist mein Platz in dieser Welt? In der Regel hat der Hauptcharakter der Story keine Eltern beziehungsweise ist auf sich alleingestellt, muss sich also in der Erwachsenenwelt behaupten. Außerdem hat der oder die Protagonistin zum ersten Mal Sex – die Tür wird für die Leser von YA-Geschichten aber zugemacht, Liebesszenen also nur angedeutet.

Autorin Henrike Jütting – Münsterkrimis

Henrike Jütting bringt seit 2017 frischen Wind in die Münsteraner Krimi-Szene. Mit ihrer Polizeiermittlerin Katharina Klein hat sie eine sympathische Figur geschaffen, die gemeinsam mit ihren Kolleg*innen immer neue spannende Fälle löst. Ich freue mich, dass sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Dein neuer Krimi (“Mord im Kreuzviertel“) ist gerade erschienen. Kommen dir die Ideen für deine Handlungsorte beim Schreiben? Oder hast du in einen Stadtplan geschaut und überlegt, wo Münster noch unbefleckt von Krimi-Blut ist?

 

Vom Frieden – Anthologie-Herausgebende erzählen

2023 feiern Münster und Osnabrück das Jubiläum des Westfälischen Friedens – gerade in unserer Zeit ein wichtiges Thema. Was liegt für Schreibende da näher, als sich auch in Texten mit diesem Thema auseinanderzusetzen?

Die Regionalgruppe Münsterland des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) hat um Einsendungen für eine Anthologie gebeten. Im April 2023 ist diese nun erschienen.

Ich freue mich, dass die drei Herausgebenden ein paar Fragen zu diesem spannenden Buchprojekt beantwortet haben!

Autor Paul Schüler – Thriller 1942

Paul Schüler lebt derzeit als Lehrer in Mexiko-Stadt. Vor einiger Zeit haben wir uns in einer Schreibwerkstatt in Münster kennengelernt. Dort bekam ich einen Einblick in den Prolog seines aktuellen Romans – der inzwischen bei aufbau erschienen und für als Debüt für den Glauser nominiert ist.

Ich freue mich, dass er ein paar Fragen zu seinem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Herzlichen Glückwünsch zu deiner Nominierung zum Glauser! Wie hast du davon erfahren und hat das schon Auswirkungen auf dein Schreiben oder Marketing rund um deinen Roman?

Vielen lieben Dank. Ich habe schlicht eine ganz sachliche Mail von meinem Verlag erhalten, in der ich über die Nominierung informiert wurde. Es ist schon alles ein bisschen irreal. Da ich zur Zeit in Mexiko lebe, kann ich leider nicht selbst zur Gala gehen, aber der Verlagsleiter wird mich vertreten. Eine spannende Geschichte! Hier aus der Ferne bekomme ich ja kaum mit, was in den Buchhandlungen los ist. Und die Nominierung kam auch völlig überraschend. Eine große Ehre, gerade weil die Jury aus Autor*innen besteht.