Norwegens Hauptstadt Oslo ist für mich ein Lebensgefühl. Es gibt Hauptstädte, die größer sind, Hauptstädte, die günstiger sind, Hauptstädte, die gemütlichere Bummelzonen haben, Hauptstädte, die mehr Sehenswürdigkeiten aufweisen – sogar jede Menge solcher Hauptstädte.
Dennoch vereint Oslo für mich alles, was ich beim Reisen suche: Fremde und Heimatgefühl, Natur und Kultur, Erleben und Ruhe. Ganz unvoreingenommen gehe ich an Oslo nicht heran, weil ich hier eine großartige Studienzeit verbracht habe und auch als Praktikantin des Goethe-Institutes an eine schöne Zeit zurückdenken kann. In den letzten Jahren ist viel gebaut und verschönert worden, das Draußenleben, das Naturerleben und die vielfältigen kulturellen Möglichkeiten haben darunter jedoch nicht gelitten.
Oslo – Stadtkern mit Draußenleben
Sobald die Sonne scheint, sind sie draußen, die Norweger*innen – nicht nur zum Wandern, sondern vor allem auch, um Kaffee zu trinken und den Blick aufs Wasser zu genießen. Es gibt sogar das Wort “Draußencafé” auf Norwegisch. Neben dem Wald und den Bergen ist das Meer nicht aus Oslo wegzudenken: Mitten hinein ins Zentrum – bis beinahe an die Rathaustreppe – schwappen die Wellen des Oslofjords.
Die beiden Rathaustürme sind die unverkennbare Skyline von Oslos Zentrum, rechts daneben ist die historische Festung Akershus zu sehen.
Im Viertel Aker Brygge am Osloer Hafen ist in den letzten Jahren viel gebaut worden. Dort gibt es inzwischen einen kleinen Strand und viele Restaurants.
Oslos Natur – Wandern von der Straßenbahnendhaltestelle aus
Wandern und Skifahren scheint den Norweger*innen in die Wiege gelegt. Ist es da verwunderlich, dass man vom Zentrum der Hauptstadt aus bloß in die Straßenbahn zu steigen braucht, um von der Endthaltestelle aus in der Wildnis verschwinden zu können? Entfernungsangaben und Richtungsanzeiger sind mehr als grobe Anhaltspunkte zu verstehen; die Aussichten, Waffeln mit gesalzener Butter an einer der Hütten im Wald und naturbelassene Seen für die Abkühlung belohnen jede Plackerei.
Oslo – Kultur erleben
Wie sollte es anders sein – auch Oslos Kultur lässt sich draußen erleben. Es gibt eine Reihe von Parks in der Stadt, in denen Skulpturen und Objekte norwegischer und internationaler Künstler zu erwandern sind.
Der Vigelandpark mit seinem Monolith im Zentrum ist sicherlich der bekannteste. Er ist Teil des Frognerparks und zeigt Skulpturen von Gustav Vigeland.
Vom Hafen aus fahren regelmäßig Schiffe nach Bygdøy, der Museumshalbinsel im Oslofjord. Dort gibt es ein Wikinger-Museum, ein Freilichtmuseum, das Kon-Tiki-Museum (über Thor Heyerdahls Reisen) und das Fram-Museum (über die Polarexpeditionen).
In der Innenstadt gibt es kleine und große Theater und viele Kinos. Da in Norwegen Filme im Original mit Untertiteln gezeigt werden, steht auch Urlaubenden, die des Norwegischen nicht mächtig sind, einem Kinobesuch nichts im Wege.
Sprachübergreifend funktioniert auch die Oper. Wer hat noch kein Bild dieser prächtigen Kulisse gesehen? Wie mit allen Dingen gehen die Osloer auch mit ihrer Oper praktisch um: Die schrägen Außenflächen laden bei Sonnenschein zum Kaffeetrinken ein.
Dieser Beitrag entstand auf Anregung von Sabine Olschners Bloggerprojekt XXL-Stadt-Land-Fluss auf ihrem Reiseblog ferngeweht. Dort sind schon eine ganze Reihe spannender Reiseberichte online – und bis Ende Juni werden es noch mehr. Die erste Auflage dieses Bloggerprojektes gab es im letzten Herbst. Da habe ich mit diesem Beitrag über Norwegen teilgenommen.
Wart ihr schon mal in Oslo? Erzählt gerne in den Kommentaren davon oder verlinkt auf eigene Blog-Artikel!
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