#Geschichte12

Keksmond bringt mit ihrem Projekt #Geschichte12 Schreibende zusammen, denn sie hat eine besondere Idee, die 2018 in die Tat umgesetzt wird: 12 Leute erzählen zusammen in 12 Monaten eine Geschichte.

Sie hat 11 Schreibende gesucht, die mit ihr gemeinsam eine Fortsetzungsgeschichte entwickeln. Jeder hat einen Monat Zeit, seinen Teil zur Geschichte beizutragen. Es gibt ein paar grundlegende Vorgaben – inzwischen ist es eine weibliche Protagonistin geworden, die aus der Ich-Perspektive ihre Fantasy-Geschichte erzählt – wie die Länge der einzelnen Beiträge, die Zeit, in der geschrieben wird usw. Im Dezember ist Katharina dann selbst dran und bringt das Projekt zu seinem Abschluss.

Kürzestgeschichte: Alles ist relativ

Das Auge ist es, was alles anders macht. Der Fisch liegt mit gebogenem Leib in der Schale, nur sein Kopf schaut über den Rand, der Rücken schmiegt sich in die Salatblätter.

Du greifst immer wieder in die Schale hinein, deine Fingerkuppen gleiten auf den Schuppen hin und her; sie glänzen, als hätte die Fischseele auf sie abgefärbt. Zwischen Blinzeln, Nicken und Lächeln lädst du dir immer wieder eine Handvoll in den Mund; wenigstens sprichst du nicht, sondern tust so, als würdest du mir zuhören.

Aber ich kann nicht mehr erzählen. Meine Worte haben ihren Zusammenhang verloren, als hätte etwas das Netz, das sie sonst aneinanderbindet, zerrissen.

Das erste Mal in deiner Wohnung und du servierst mir Nüsschen in einer Schale aus stilisierten Salatblättern mit Fischkopf als Griff. Das Auge blinzelt mir zu, wenn du mit der Hand an die Schale stößt.

Ich werde nie wieder Nüsschen essen.

Den Tempest-AutorInnennewsletter unterstützen!

Seit über zwei Jahrzehnten bietet der AutorInnennewsletter The Tempest Autorinnen und Autoren einen guten Service rund ums Schreiben und Veröffentlichungen: Buchtipps und Verlagsvorstellungen, Beispiellektorate, Fachartikel, Schreibkicks und vieles mehr.

Diese Arbeit vom Team rund um Chefredakteurin Gabi Neumayer verdient nicht nur hohe Abonnentenzahlen – denn die haben sie -, sondern auch Unterstützung. Die kann in Beiträgen bestehen, ist momentan aber auch dringend finanziell nötig, denn der Tempest ist grundsätzlich ein kostenloses Angebot auf der Basis freiwilliger Spenden. Weil die immer weiter zurückgegangen sind, hat die Redaktion einen Brief an alle AbonnentInnen geschickt und wird Anfang März entscheiden, ob der Newsletter weitergeführt werden kann.

Pia Helfferich übers Schreiben mit Kindern und Jugendlichen

Meine Tochter schreibt gerne Geschichten. Das freut mich sehr. In den letzten Sommerferien hat sie an einem Schnupperwochenende zum Kreativen Schreiben für GrundschülerInnen teilgenommen. Im Kulturgut Haus Nottbeck traf sie auf Kursleiterin Pia Helfferich – und war begeistert. Begeistert bin ich darüber, dass Pia Helfferich meine Frage rund um ihre Schreibwerkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene beantwortet hat:

Ein paar Worte zu dir, liebe Pia: Was arbeitest du, was begeistert dich – auch unabhängig von Schreibwerkstätten?

Ich arbeite als Autorin und Workshopleiterin. Das ist genau das, was ich immer wollte. Als Kind habe ich mir gewünscht, in einem Buch zu leben und näher kann ich der Erfüllung dieses Wunsches wohl nicht kommen.

Wo und in welchem Rahmen bietest du Schreibworkshops für Kinder und Jugendliche an? Für welche Altersgruppe?

Ich arbeite regelmäßig für die Ferienakademie des Westfälischen Literaturbüros und biete außerdem im Rahmen des Projekts „Schreibland NRW“ eine zehnwöchige Schreibwerkstatt an, unter anderem in Hattingen. Das Literaturbüro NRW

Gastbeitrag: Zimt – ohne geht in Norwegen nix

Im Texttreff, dem Netzwerk wortstarker Frauen, habe ich die großartige Anne Webert kennengelernt. Die jährliche Blogwichtel-Aktion hat uns zusammengeführt, bei der sich Textinen gegenseitig mit Blogbeiträgen beschenken. Anne von www.annes-topfgeflüster.de hat mir einen Beitrag über Zimt und norwegische Zimtschnecken geschenkt. Herzlichen Dank dafür, liebe Anne!

Zimt – ohne geht in Norwegen nix

Kanelknuter, Skillingsboller (Schillingsbrötchen), Kanelboller, Kanelsnurrer oder Kanel i Svingen – kleines Hefegebäck mit Zimt ist in Norwegen eindeutig überlebenswichtig. Und die kleine Auflistung verrät auch schon, wie Zimt auf Norwegisch heißt: „Kanel“.

Ganz gleich ob es sich um Knoten, Brötchen, Knutscher oder Schnecken handelt, als Hamburgerin kann ich diese Leidenschaft für Zucker und Zimt natürlich locker nachvollziehen – bastele ich doch schon seit Jahren an den perfekten Franzbrötchen 😉 Aber die Norweger würzen zusätzlich mit Kardamom und Salz. Das gibt den kleinen Hefestücken eine etwas andere Richtung.

Flash Fiction – Gastbeitrag von Dr. Dorothée Leidig

Was ist Flash Fiction?

In Zeiten des Internets wächst die Nachfrage nach kürzeren Texten, die leichter und schneller auf einem Computerbildschirm zu lesen sind. Das gilt auch für literarische Texte. Die Textsorte, die sich hier herausgebildet hat, heißt „Flash Fiction“. Dabei handelt es sich um eine Geschichte mit einer Länge von 300 bis 1.000, manchmal auch bis zu 2.000 Wörtern.

Flash Fiction und die traditionelle Kurzgeschichte

Im Brunnen der Ideen: Die Skulptur-Projekte sind unerschöpflich

Wenn diese Skulptur eine Geschichte von Stephen King wäre, spritzte sicherlich Blut statt Wasser aus den diversen Löchern in den menschlichen Körpern. Ein Kopf ist gleich ganz weg; dafür liegt einige Meter entfernt ein Gipsblock herum, der keinerlei Zusammenhang zu haben scheint – aus dem es jedoch ebenso sprudelt wie ein feiner Sprühnebel aus der Schnecke auf der Schulter einer weiteren Figur kommt.

Kaum ein Objekt der diesjährigen Skulptur-Projekte in Münster war so präsent in der Öffentlichkeit

Skulptur-Projekte in Münster als Schreibimpuls

Schreibanlässe gibt es viele, und auch viele Gelegenheiten, neue Schreibimpulse zu entdecken. Die Skulptur-Projekte, die alle zehn Jahre in Münster stattfinden, sind ein gutes Beispiel dafür. Mit anderen Schreibenden habe ich mich an verschiedenen Orten getroffen, um mich von der Kunst selbst, aber auch vom ganzen Drumherum inspirieren zu lassen: von den Besuchern, den Gesprächsfetzen, die an einem vorbeitreiben, von den Informationen rund um die Kunst und den eigenen Gedanken, die aus diesem Mix entstehen. So ist auch dieser Text entstanden:

“Tender Tender” von Michael Dean im Lichthof des Stadtmuseums Münster

 

Inspiration zum Schreiben

Das Bild vom frierenden Künstler in der einsamen Dachkammer haben viele vor Augen, wenn sie an Schriftsteller denken. Oder bei heutigen Autoren vielleicht eher an jemanden vor einem Laptop im wuseligen Café.

In der Realität gibt es viele Schreiborte – manche selbstgewählt, andere aus dem Zwang heraus gefunden, unbedingt eine Idee festhalten zu müssen oder nur eine kurze Zwischenzeit zum Schreiben abzwacken zu können.

Dieser Schreibort ist eine Möglichkeit an den Schreibtagen in Münsters Schreibwerkstatt an der Hafenstraße 64.

In Schreibwerkstätten finden Kinder Gleichgesinnte – Carmen Winter über ihre Erfahrungen

Der Texttreff ist das Netzwerk wortstarker Frauen. Dort habe ich auch Carmen Winter getroffen, die als Autorin auf jeden Fall wortstark ist. Sie hat mir meine Fragen zu ihren Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche beantwortet:

Ein paar Worte zu dir, liebe Carmen: Was arbeitest du, was begeistert dich – auch unabhängig von Schreibwerkstätten?

Seit August 2015 arbeite ich 30 Stunden pro Woche hier in Frankfurt (Oder) in der Volkshochschule für das Projekt Grundbildungszentrum. Da geht es um die Alphabetisierung von deutschsprachigen Erwachsenen. Vorher war ich fast 18 Jahre freiberufliche Autorin. Schreibend, lesend und mit vielen Projekten habe ich mein Geld verdient. Ich bin froh, dass ich neben der Festanstellung noch etwas Zeit zum Schreiben und für Schreibwerkstätten habe.