
Stephanie Müller kenne ich von den Mörderischen Schwestern. Nun hat sie ein hilfreiches Handbuch für Schreibende veröffentlicht, die ihre Social-Media-Kanäle geplanter und regelmäßiger mit Inhalten füllen wollen. Sie stellt unterschiedliche Kanäle vor (Instagram, YouTube, Blog), empfiehlt, zunächst mit einem zu beginnen, bevor man sich daran macht, mehrere parallel oder vernetzt zu bearbeiten. Warum sie es überhaupt für sinnvoll hält, dass sich auch Schreibende als One-Person-Show einen Content-Plan erstellen? Weil der einen Überblick verschafft und somit Ruhe und Sicherheit, vor allem, wenn es vorproduzierte Beiträge gibt, die man in ruhigen Phasen erstellen kann. Regelmäßiges Posten erhöht zudem die Sichtbarkeit.
Was passt zu mir als Autor*in?
Gut gefällt mir, dass Stephanie nie mit Phrasen wie „du musst“ oder „du solltest“ arbeitet. Sie geht von den individuellen Vorlieben und dem eigenen Zeitbudget aus, um überhaupt planen zu können, welche, wie viele und wie häufig Social-Media-Kanäle bespielt werden. Außerdem gibt sie sehr realistische Schätzungen an, was zum Beispiel berufliche und private Verpflichtungen betrifft, lässt andere Freizeitaktivitäten nicht unter den Tisch fallen und geht davon aus, dass man zum Beispiel mehrere Stunden benötigt, um zwei bis drei Instagram-Postings pro Woche zu veröffentlichen. Denn sie bezieht Fotoerstellung, -bearbeitung, das Betexten, Hashtags, Verlinkungen oder eventuell Videos mit Bearbeitung ein. Und natürlich interessieren sich Lesende vielleicht auch mal für einen Schnappschuss vom Café-Besuch zum Schreiben, aber hauptsächlich finden sich in Stephanies Toolbox Ideen für stärker schreib- und buch-bezogene Inhalte, die einen Mehrwert für die Lesenden liefern und deshalb etwas aufwendiger zu erstellen sind.
Viele Beispiele und Ideen-Pläne
So liefert sie beispielhaft ganze Wochen-, Monats- und Jahrespläne dafür, wie sich ein Social-Media-Kanal füllen lässt. Dabei nimmt sie sowohl Branchenspezifisches wie Buchmessen oder den Welttag des Buches auf wie auch genretypische Termine (Valentinstag für Liebesgeschichten-Schreibende oder Halloween für Horror-Autor*innen) und individuelle (Zitate aus dem Lektorat oder Cover-Reveal). Sie belässt es nicht bei der Nennung der Anlässe wie „Book-Launch“, sondern gibt immer auch konkrete Hinweise, was man dazu zeigen kann. Für verschiedene Genres listet sie Ideen, zum Beispiel Lieblingsgifte für Krimi-Schreibende, Jahrestage für Historische-Romane-Autor*innen, gehasste Tropes für Romance-Schreibende oder Moodboard-Einblicke für alle. Wie Recherche-Fun-Facts, Lieblings-Autor*innen (eine wunderbare Gelegenheit, Kolleg*innen zu unterstützen), Infos zu Schreibtools, Reihenposts und vieles mehr.
Ein wichtiger Punkt ist die Vernetzung mit anderen Autor*innen. Indem man gegenseitig auf Aktionen hinweist, gemeinsam Challenges durchführt und andere immer wieder erwähnt, kann man sich ein gutes Netzwerk aufbauen und wird langfristig auch von anderen auf Social Media unterstützt.
Im Anhang listet sie hilfreiche Quellen, Tools und inspirierende Accounts auf, die wiederum Tipps für Social-Media-Marketing bieten oder Challenges veranstalten, an denen man teilnehmen und sich dadurch mit anderen Schreibenden vernetzen kann.
Fazit
Stephanies Writer’s Toolbox ist ein gelungenes Instrument, um sich einen Überblick über die eigenen Kapazitäten für Social-Media-Marketing zu verschaffen. Und anschließend mit Freude und Ideenvielfalt die ausgewählten Kanäle regelmäßig zu bespielen.
Weitere Infos
- Stephanie Müller: Writerʼs Toolbox. Wie du einen Content-Plan erstellst. Kompaktes Wissen für den Autor*innenalltag. Vol. 1, 2025, ISBN: 9798297245532
- www.stephaniemueller.net (auch ein Newsletter)
- Instagram: @muellerstephie
