Autorin Henrike Jütting – Münsterkrimis

Henrike Jütting bringt seit 2017 frischen Wind in die Münsteraner Krimi-Szene. Mit ihrer Polizeiermittlerin Katharina Klein hat sie eine sympathische Figur geschaffen, die gemeinsam mit ihren Kolleg*innen immer neue spannende Fälle löst. Ich freue mich, dass sie ein paar Fragen zu ihrem Schreiben und zum Veröffentlichen beantwortet hat!

Dein neuer Krimi (“Mord im Kreuzviertel“) ist gerade erschienen. Kommen dir die Ideen für deine Handlungsorte beim Schreiben? Oder hast du in einen Stadtplan geschaut und überlegt, wo Münster noch unbefleckt von Krimi-Blut ist?

 

Das Cover des Krimis "Spiel im Nebel" von Henrike Jütting.Bei der Frage nach den Handlungsorten lasse ich mich in erster Linie davon leiten, welche Stadtviertel bzw. Orte in Münster mich auf eine besondere Weise ansprechen und inspirieren. Bei meinem aktuellen Krimi “Spiel im Nebel” waren es das Südviertel und die Baumberge. Zwei Orte, in denen ich mich während der Corona-Zeit viel aufgehalten habe.

In meinem neuen Krimi spielt ein unterirdischer Kriechkeller eine Rolle, wie er oft bei Häusern aus der Gründerzeit zu finden ist. Da hat sich das charismatische Kreuzviertel mit seinen vielen alten Häusern aus der Jahrhundertwende quasi aufgedrängt.

Wie bist du auf die Figur Katharina Klein gekommen? War es für dich naheliegend, über eine Frau mitten aus dem Leben zu schreiben oder gehst du eher strategisch vor? Bei den bekanntesten Münster-Krimi-Reihen sind ja eher exzentrische Männer die Hauptfiguren …

Das Cover des Krimis "Schweigende Wasser" von Henrike Jütting.
Henrike Jüttings erster Krimi “Schweigende Wasser” in der aktuellen Neuauflage

Als ich mich dazu entschlossen habe, einen Krimi mit einer Ermittlerfigur zu schreiben, war für mich sofort klar, dass es eine Frau sein würde. Einfach aus dem Grund, weil mir eine weibliche Ermittlerin näher ist und ich mich viel besser in sie einfühlen kann. Man hat beim Schreiben auf so einiges zu achten, wie stringenter Plot, geschickter Spannungsbogen, authentische Figuren usw., dass ich es mir, als Schreibanfängerin, nicht noch zusätzlich schwerer machen wollte.

Porträtfoto der Münsteraner Krimi-Autorin Henrike Jütting.Auf Social Media veröffentlichst du Fotos von Spaziergängen mit deinen Hunden. Ist das für dich Freizeit oder nutzt du solche Auszeiten zum Weiterspinnen deiner Geschichten? Hat man als Schriftstellerin überhaupt jemals frei?

Was die Hundespaziergänge angeht, so ist es mal so, mal so. Eigentlich versuche ich, die Zeit zu nutzen, um abzuschalten und ein bisschen Abstand vom Manuskript zu bekommen. Wenn ich aber mitten im Schreibprozess stecke, dann kreisen meine Gedanken ständig um den Plot oder die Figuren. Ich habe dann schon oft festgestellt, dass die Bewegung, die frische Luft und die Natur mir beim Weiterentwickeln der Geschichte helfen und auch schon so manche Schreibblockade lösen konnten. (Ihr findet die Hundespaziergänge bei Instagram.)

Ansonsten sieht man öfter eine Teetasse. Ist das für dich ein Ritual beim Schreiben? Hast du andere Tricks, die dich in Schreibstimmung versetzen? Oder hast du ganz feste Schreibroutinen, weil Schreiben inzwischen ein Brotjob ist?

Ich habe feste Schreibroutinen und da gehört die Tasse Earl Grey auf jeden Fall dazu. Außerdem habe ich einen festen Arbeitsplatz oben unterm Dach und auch feste Schreibzeiten. Ich bin am Vormittag am produktivsten, sodass ich nach dem Morgenspaziergang ziemlich schnell (mit Tee) bis mittags nach oben verschwinde.

Alles, was sonst noch anfällt, wird auf den Nachmittag verschoben.

Wenn der Abgabetermin näher rückt, sitze ich aber auch oft nachmittags und abends am Schreibtisch.

Die Cover der bisherigen Krimis von Henrike Jütting.Tipps interessieren andere Schreibende immer. Also: Wie hast du deinen Verlag gefunden – ganz klassisch einen passenden gesucht und mit Leseprobe und Exposé dort beworben? Welche Unterlagen hast du eingereicht?

Ja, ich bin da ganz klassisch vorgegangen. Ich habe mir eine Liste von Verlagen zusammengestellt, die vom Genre zu meinem Buch passten. Ich habe vor allem nach kleinen und mittelgroßen Verlagen gesucht, da dort die Chancen für das Manuskript meistens größer sind. Zwei, drei große Publikumsverlage habe ich aber auch angeschrieben. Innerhalb von drei Monaten bekam ich dann eine Zusage von einem kleinen Verlag aus der Nähe von Köln. Später dann eine weitere von meinem jetzigen Verlag. Eingereicht habe ich ein Exposé mit einem Überblick über den Umfang des Krimis, einer Kurzzusammenfassung, einer Inhaltsübersicht und einer Autorenvita. Als Tipp kann ich für angehende Autor*innen noch hinzufügen, sich erst auf Verlagssuche zu begeben, wenn das Buch auch tatsächlich abgeschlossen ist. Das erhöht die Chancen deutlich, einen Verlag zu finden.

Vielen Dank für das Interview, Henrike!

Mehr über Henrike Jütting und ihr Schreiben findet ihr auf ihrer Internetseite. Und auf der Webseite des KBV-Verlags.

Meiner lieben Kollegin Katja Angenent hat sie 2020 auch bereits Fragen beantwortet: https://www.allesmuenster.de/henrike-juetting-ueber-ihren-muensterkrimi/

Für den Tempest-Newsletter hat Henrike Jütting auch ein paar Tipps zusammengestellt, die dort im Laufe des Jahres erscheinen werden.

Und hier könnt ihr Henrike Jütting lesend mit ihrem Krimi erleben:

 

Die Bildrechte des Autorinnenporträts und der Buchcover liegen bei Henrike Jütting.

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